SK Halle 1946 eV
Podestplatz für Lily bei der Jugend-Schnellschach-Weltmeisterschaft
Das georgische Batumi war eine Woche lang der Treffpunkt der internationalen Jugendschachszene. In einem Hotel direkt an der Schwarzmeerküste spielten 500 Kinder aus der ganzen Welt eine Woche die Jugendweltmeisterschaften im Schnell- und Blitzschach in den Altersklassen U8 bis U18 aus. Einzige deutsche Vertreterin war Lilian Schirmbeck vom Schachklub Halle, die mit ihrem Vater Markus anreiste. Lily hatte in der Woche zuvor schon die deutsche Jugendeinzelmeisterschaft in Willingen gespielt, bei der sie als Favoritin ihrer Altersgruppe gestartet, die hohen Erwartungen mit dem 7. Platz aber nicht ganz erfüllen konnte. Die Konkurrenz bei der Weltmeisterschaft war natürlich noch härter. Die größte Konkurrentin nach Setzliste schien zuerst Romi Milner, ein großes Schachtalent aus den USA zu sein, die in den letzten Monaten bei Turnieren auf der gesamten Welt mit ihren Leistungen großen Eindruck hinterlassen hatte. Zudem waren auch viele Spielerinnen aus Russland angereist, die derzeit aber aufgrund verhängter Sanktionen nur unter neutraler Flagge spielen dürfen. Auch einige Spielerinnen aus zentralasiatischen Ländern wie Kasachstan, Armenien und auch viele einheimische georgische Spielerinnen waren am Start, von denen im Vorfeld nicht klar war, wie stark sie im Verhältnis zu Spielerinnen aus dem Rest der Welt sein würden.
Vor der ersten Runde.
Blick von oben in den Spielsaal, Lily sitzt am linken Bildrand (Bildquelle: FIDE)
Der Schnellschachwettbewerb erstreckte sich über 3 Tage. Lily holte am ersten Tag aus ihren 3 Partien 2,5 Punkte und spielte damit ihre erste Partie am 2. Tag gegen die spätere Turniersiegerin Kristina Zavivaeva aus Russland. In einer engen Partie im geschlossenen Sizilianer fand Lily bei einem taktischen Einschlag auf b2 nicht die richtige Fortsetzung, um die Stellung ausgeglichen zu halten und verlor ihre erste Partie. Im weiteren Turnierverlauf stellte sich aber heraus, dass die Spitzengruppe leistungsmäßig sehr nah beieinander war und sich daher auch gegenseitig die Punkte abnahm. In der vorletzten Runde kam es schließlich zum Duell gegen die oben genannte Romi Milner. Die Mädchen spielten eine lange Theorievariante in der Wiener Partie, die Lily ebenso gut kannte wie Romi. Am Ende stand ein ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett, welches sogar für Lily leicht vorteilhaft war. Romi benötigte aber einen Sieg, um in der letzten Runde noch Chancen auf den Turniergewinn zu haben, machte Druck und versuchte Lily, zu einem Fehler zu zwingen. Sie scheiterte aber letztlich an Lilys Verteidigung und die Partie ging Remis aus. In der letzten Runde hatte Lily daher mit einem Sieg die Chance, einen Platz auf dem Podest zu sichern, auf welchem am Ende bei diesem Wettbewerb 5 Spielerinnen würden stehen dürfen. Sie spielte gegen die Georgierin Barbare Chiokadze, die eine deutschsprachige Schule in Tiflis besucht und mit der Lily sich daher auch in ihrer Muttersprache unterhalten konnte. In dieser Partie überraschte Lily ihre Gegnerin mit dem angenommenen Damengambit, welches sie für die Deutsche Meisterschaft eine Woche zuvor vorbereitet hatte. Sie überspielte ihre Gegnerin und erarbeitete sich eine Gewinnstellung. In beiderseitiger Zeitnot übersah Barbare glücklicherweise eine taktische Rettung und Lily konnte sich den Sieg sichern, der den vierten Platz im Wettbewerb bedeutete. Die Freude war riesengroß, vor Ort in Batumi und bei allen Schachfreunden aus Deutschland, die von zuhause aus mitfieberten.Nach diesem Erfolg stand ein Ruhetag an, bei dem vom Weltschachverband ein Ausflug in den botanischen Garten von Batumi organisiert wurde.
Der Garten erstreckt sich auf einem Hochplateau direkt an der Schwarzmeerküste. Im Hintergrund lässt sich die Skyline von Batumi erahnen.
Der anschließende Wettbewerb im Blitzschach lief dann nicht ganz so gut, am Ende wurde es mit 6 aus 11 Punkten der 8. Platz. Mit der Siegerehrung ging mit der Überreichung ihres Preises durch die ehemalige Schach-Weltmeisterin Susan Polgar ein aufregendes Turnier zu Ende. Auch neben dem Turnier war es toll, sich mit Schachspielern und Schachspielerinnen aus aller Welt auszutauschen. Das nächste große Event steht auch fest: Lily wurde vom Bundestrainer zusammen mit der frisch gebackenen Deutschen Meisterin in der Altersklasse U12w Paula Czäczine nominiert, Deutschland bei der Jugend-Team-Europameisterschaft in der Altersklasse U12w zu vertreten, welche Ende Juli im rumänischen Iasi gespielt wird.
Lily und Mizuki, dem einzigen japanischen Teilnehmer, bei der Siegerehrung. Er hatte aus Tokio wohl die weiteste Anreise von allen.
Schirmbeck, Lilian – Vardanyan, Arpi: Schwarz schlug gerade mit dem Springer den Bauern auf f3. Der weiße Bauer auf g2 ist gefesselt, daher kann er den Springer nicht schlagen und der schwarze Turm deckt zudem den Springer. Schwarz hatte aber übersehen, dass Weiß den Springer trotzdem mit der Dame schlagen kann. Diese kann zwar wiederum vom schwarzen Turm geschlagen werden, aber die schwarze Dame ist ebenfalls angegriffen und Weiß hat am Ende der taktischen Abwicklung eine Figur mehr als Schwarz.
Bezirks-Vierer-Blitz-Meister 1995/96
U14 NRW Jugendmannschaftsmeisterschaft
Auch nächstes Jahr Verbandsklasse
Die Verbandsklassensaison ist beendet, hier das Endergebnis:
Für uns hat es nach einem starken Schlussspurt doch noch zu einem Platz im Mittelfeld gereicht. Wir werden daher auch in der nächsten Saison auf OWL Ebene antreten dürfen. Herzlichen Glückwunsch an alle, die diese Saison für uns am Brett saßen!
Fidemeister Bogdan Bilovil gewinnt Teutopokal in Halle
In der Haller Destille trafen sich am Freitag 32 Schachspieler zur Mai-Ausgabe des Teutopokals – ein Teilnahmerekord. Bogdan Bilovil wurde seiner Favoritenstellung gerecht, verlor nicht eine Partie und gewann souverän das Turnier. Dahinter ging es eng zu, Yannick Koch vom Hamelner SV trennte nur ein Buchholzpunkt von Mario Ortpaul vom heimischen SK Werther, der sich dadurch mit dem dritten Platz zufrieden geben musste.
Das restliche Feld war mit 4 unterschiedlichen Nationalitäten international besetzt. Die weiteste Anreise hatten dieses Mal fünf Schachfreunde aus Lingen im Emsland. Einige Nachwuchsspieler waren dabei die Überraschung des Abends. Dakxwin Sutharjan von den Schachfreunden Brackel spielte besonders stark auf, besiegte einige nominell stärkere Gegner und landete am Ende mit 7 Punkten auf dem 12. Platz. Auch der 10-jährige Alexander Döding, der zusammen mit seinem Vater Karsten und drei weiteren Schachfreunden aus Rheda nach Halle gekommen war, spielte gut mit und landete am Ende auf dem 17. Platz, 6 Plätze vor seinem Vater. Der ebenfalls 10-jährige Oleh Skakun vom SK Halle setzte auch ein Ausrufezeichen. Er verdoppelte mit 6 Punkten die 3, die er im März bei seiner ersten Teilnahme erspielte und steigt so langsam ins Mittelfeld des Turniers auf. Erwähnenswert ist zudem, dass der Schiedsrichter des Turniers FA Stefan Ewert Verstärkung mitbrachte. Heiko Schlierf schickt sich an, eine FIDE Schiedsrichter Lizenz zu erwerben, und konnte sich beim Teutopokal eine dafür notwendige Norm erarbeiten.
Die Detailergebnisse finden sich hier. Die nächste Ausgabe des Teutopokals findet am 14. Juni in Bielefeld Babenhausen statt. Gastgeber des Turniers wird dann der Schachklub zweihochsechs Bielefeld sein.
Geschichte des Vereins: Vierermannschaftsblitzturnier 1993
1993 haben für uns Christoph Weyer, Klaus Blümel, ein J.Nolte, den ich leider nicht kenne, und Herbert Müller den 5. Platz erspielt und diese schmucke Urkunde abgestaubt.
Jugendvereinsmeisterschaft auf der Zielgeraden
Heute haben die fleißigsten unserer Jugendschachler ihre letzte Runde der Jugendvereinsmeisterschaft gespielt. Connor, Jakob und Levis sind mit ihren Partien durch. Jetzt stehen noch Nachholpartien in den nächsten Wochen an. Nun werde ich so langsam anfangen, die Pokale und Preise vorzubereiten. Ihr könnt gespannt sein, was es so geben wird :-).
Deutsche Damen Einzelmeisterschaft 1991
Geschichte des Vereins: Blitzschach 1964
Lily – NRW-Vizemeisterin 2023
Die NRW-Meisterschaften fanden dieses Jahr wieder in Kranenburg statt. Wie schon letztes Jahr vertrat Lily dort den SK Halle. 9 Runden klassisches Schach standen an, das bedeutete 3 Tage lang Doppelrunden, also Spielen bis zum Abwinken. Die Altersklassen ab U12 spielten nur 7 Runden, hatten also mehr Zeit für Vorbereitung und Freizeit. Da Lily trotz ihrer Spitzenposition in der DWZ-Rangliste keinen Freiplatz für die Deutsche Meisterschaft erhalten hatte, musste sie sich in der U10w bei der NRW-Meisterschaft dafür qualifizieren. Sie hatte nominell 2 Konkurentinnen (Maria Bohatyrova und Anna Heidtkamp), die drei schienen beim Turnierstart von ihrer Wertungszahl her dazu prädestiniert, die Spitzenplätze unter sich auszumachen. Nach sicheren Siegen in den ersten drei Runden ergab die Auslosung in Runde 4 die erste Spitzenpaarung. Lily hatte Schwarz gegen Maria Bohatyrova. Es entwickelte sich eine sehr enge Partie, beide Mädchen spielten in der Eröffnung und Mittelspiel Schach auf hohem Niveau. Leider verrechnete sich Lily dann im Übergang zum Endspiel und übersah einen starken Zwischenzug, der eine Figur und die Partie kostete. Maria, die bis dahin auch verlustpunktfrei durch das Turnier marschiert war, führte nun mit einem Punkt Vorsprung, während Anna schon etwas überraschend eine Partie verloren hatte und nach dieser Runde punktgleich mit Lily war. Das Turnier war aber noch lange nicht vorbei. Lily gewann alle weiteren Spiele, u.a. gegen die direkte Konkurrentin Anna, während Maria zwei Remis gegen nominell schwächere Spielerinnen abgab. Am Ende waren Lily und Maria aber punktgleich. Ein halber Buchholzpunkt gab letztlich den Ausschlag und sicherte Maria den Titel. Etwas bitter für Lily, einmal Verrechnen hat sie diesmal den Titel gekostet, aber immerhin war die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft nie gefährdet. Auch Anna Heidtkamp rutschte am Ende noch auf den dritten Platz und qualifizierte sich für die Deutsche Meisterschaft, genau wie Felicitas Hendler, die einen Freiplatz bekam und deswegen mitspielen darf.
Vielen Dank an dieser Stelle wiederum an das Organisationsteam der Schachjugend NRW, die die NRW-Jugendmeisterschaften immer zu einem Mekka des Jugendschachs machen, wo man alljährlich zusammenkommt, um Schach zu spielen und Freundschaften zu pflegen. Die Kinder und Jugendliche aus OWL waren dieses Mal mit 10 Podestplätzen sehr erfolgreich Link, besonders wenn man bedenkt, dass wir einer der kleineren Verbände sind. Wer sich bei der Jugendmeisterschaft eines der stärksten Landesverbände durchsetzt, wie es NRW nun einmal ist, wird auch gute Chancen haben, bei der Deutschen Meisterschaft ein Wörtchen um den Titel mitzureden. Wir werden dort Ende Mai in Willingen also mit vielen bekannten Jugendschachspielern mitfiebern können und freuen uns sehr darauf!
Gruppenfoto der OWL-Mannschaft
Unsere NRW-Vizemeisterin!