SK Halle 1946 eV
Für SG Porz bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft
Lily liebt Magdeburg und Magdeburg liebt Lily. Vor 2 Jahren wurde sie in in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt zur Deutsche Frauen-Schach-Amateurmeisterin gekürt. Im März dieses Jahres war sie dort die beste weibliche Spielerin der Deutschen Schachamateurmeisterschaft. Nun sind aller guten Dinge drei. Zum Ende des Jahres 2023 führte der Weg erneut dorthin zur Deutschen Vereinsmeisterschaft.
Zwei mit Schachspielern vollbesetzte ICE-Waggons machten sich am 2. Weihnachtsfeiertag aus Köln auf die Reise. Die SG Porz, einer der größten Schachvereine Deutschlands, entsandte neun Mannschaften in verschiedenen Altersklassen, entsprechend groß war die Delegation. In Bielefeld stiegen noch die besten Mädchen aus OWL zu: Luna Vogt vom Bielefelder SK, Helena Neumann vom SV Gütersloh. Als Gastspielerinnen verstärkten sie zusammen mit Lily die Porzer Teams, um gemeinsam um die Deutsche Meisterschaft zu kämpfen. Bericht der SG Porz auf der Vereinswebsite
Lily spielte an Brett 1 ihrer Mannschaft in der U12w und bekam es in der zweiten Runde gleich mit ihrer Dauerkonkurrentin Daria Shynkar von der Schachakademie Paderborn zu tun. Einen Eröffnungsfehler Darias konnte Lily ausnutzen und sie daran hindern, ihren König mittels Rochade aus der Brettmitte zu evakuieren, daraufhin öffnete sie das Zentrum und setzte Daria matt. Ein großer Erfolg, und es lief weiterhin hervorragend. In der 6. Runde spielte sie eine Mammutpartie gegen Ailin Rafikova, WM-Teilnehmerin dieses Jahres. Ailin überraschte Lily in der Eröffnung und hoffte darauf, dass sie nicht die besten Züge finden würde. Lily fasste aber einen klaren Plan, erarbeitete sich Vorteile und nahm der Gegnerin jegliche Aussicht auf Gegenspiel. Paralysiert fand Ailin irgendwann keine Verteidigung mehr gegen Lilys Angriffe und verlor nach 3 Stunden und 50 Minuten Spielzeit die letzte noch laufende Partie der Runde. Am Ende standen bei Lily 7 Siege aus 7 Partien auf dem Tableau und sie wurde als Brettmeisterin von der Präsidentin des Deutschen Schachbunds Ingrid Lauterbach ausgezeichnet. Ihre Mannschaft landete auf dem 4. Platz, es gewannen die Schachakademikerinnen aus Paderborn.
Die U12w der SG Porz im weihnachtlichen Foyer des Magedburger Maritim Hotels. Von links nach rechts: Anna Slowik, Leah Scharfenberg, unsere Lily, Eva Ramien und Dima Daboul
Lily – Brettmeisterin U12w Brett 1
Karl-Ernst-Kiel-Gedächtnispokal
Viele Erinnerungen von und mit Karl Ernst Kiel wurden beim Schachturnier in der Haller Remise ausgetauscht, welches der Schachklub Halle zu seinen Ehren ausrichtete. Detlef Hübner erzählte, wie er Karl-Ernst in der gemeinsamen Verbandsarbeit erlebt hat. Das Amt des OWL-Vorsitzenden übte Karl-Ernst bis Anfang der 0er-Jahre aus, bis er aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme kürzer treten musste. Sehr formal sei er gewesen, aber immer mit viel Engagement, die Dinge anzupacken und voran zu treiben, die ihm wichtig waren.
Um diesen Pokal ging es, ein ca. 10 Jahre altes Foto von Karl-Ernst mit Kindern bei den Ferienspielen erinnerte an die schachlichen Prioritäten des Namensgebers des Turniers.
Thomas Bergmann vom Rhedaer SV schickte mir heute im Nachgang noch einen Zeitungsartikel über ein Simultan, welches der Rhedaer Schachverein 1988 mit Großmeister Vlastimil Hort organisierte. Mit dicker Zigarre im Mund ist Karl-Ernst dort als einer der wenigen heimischen Schachamateure abgebildet, die dem Großmeister ein Remis abtrotzten.
Karl-Ernst saß gestern mit am Brett, in den Herzen aller Anwesenden, von denen viele ihn kannten und schätzten. Von seinem Verein, dem SK Halle, spielten Lily Schirmbeck und Karl-Heinz Krautkrämer mit und erreichten beide Plätze im Mittelfeld. Während des Gesamtturniers waren die beiden Turnierfavoriten Fidemeister Bogdan Bilovil, der, in der letzten Saison noch für den Rhedaer SV spielend, ab dieser Saison in der Oberliga für die Schachfreunde Bad Emstal/Wolfhagen antritt, und Sviatoslav Sunko vom Schachverein Türme Billerbeck nicht von den beiden Livebrettern zu vertreiben, mit denen die Partien der Turnierspitze Live ins Internet übertragen wurden. Richtig spannend wurde es allerdings in der vorletzten Runde, in der Steven Nowak vom Schachverein Bottrop 1921, ihm eine verammelte Stellung aufzwang, in der es erst einmal kein Durchkommen gab. Objektiv hätte die Partie hier auch Remis enden können, aber es spricht für Bogdan, dass er trotzdem, nachdem er seine Figuren in die optimale Ausgangsposition stellte, versuchte, die Brechstange anzusetzen und unter Figurenopfer noch Gewinnoptionen zu generieren. Dies gelang ihm, beide Spieler begaben sich in ein taktisch schwieriges Endspiel, in dem mal die eine, mal die andere Seite auf Gewinn stand. Schließlich beging Steven in Zeitnot den entscheidenden Fehler und Bogdan sicherte sich mit diesem Sieg in der vorletzten Runde vorzeitig den Turniersieg. Die Partie ist hier zu finden, aufgrund technischer Probleme ist sie bei Lichess leider in die 7. Runde gerutscht, und die Spieler sind auch vertauscht. Korrekt ist die 6. Runde, Bogdan hatte Weiß und gewann.
Die heiße Phase der oben besprochenen Partie: Bogdan gegen Steven nach seinem Figurenopfer im Endspiel.
Die letzte laufende Partie der 1. Runde: Mariusz Schröder, der wieder ein ganzes Auto voll mit Bremer Schachfreunden nach Halle führte, gewann letztlich das Endspiel gegen Bernd Fischer vom SV Künsebeck.
Burkhard Heuermann, Vorsitzender der Königsspringer Herford und nie um eine Geschichte aus seiner langen Schachkarriere verlegen, duelliert sich hier gegen Alexander Tubbesing vom SV Minden 08. Burkhards schon verloren geglaubtes Portmonnaie tauchte tags später samt vollständigem Inhalt noch im Mülleimer der Toilette auf. Der ehrlichen Putzkraft einen herzlichen Dank an dieser Stelle!
Zwei Turniersenioren unter sich. Charly Krautkrämer spielt auf dem Foto gegen Edgard Farel. Edgard hatte sich trotz Wasserschadens in seinem Keller auf den Weg nach Halle gemacht und belohnte sich hier mit einem Sieg gegen den ehemaligen Haller Spitzenspieler.
Thomas Bergmann gegen Ekki Hufendiek. Für beide hieß es ergebnistechnisch eher „dabei sein ist alles“. Ekki hatte aber immerhin das Glück, dass es bei Turnierende trotz anderslautender Vorhersage eine kleine Regenpause gab, die es ihm (hoffentlich) ermöglichte einigermaßen trocken zu Hause anzukommen.
Der Platz des Turnierleiters und Schiedsrichters – mein Platz: Die beiden Livebretter wurden auf Lichess gestreamt sowie während der Runde für die Zuschauer an die Wand projiziert.
Lily Schirmbeck im Generationenduell mit Edgard Farel. Lily konnte es für sich entscheiden.
Regelmäßiger Gast an den Live-Brettern war auch Florian Schreiber vom Brackweder Schachklub. Hier hat er sich eine aussichtsreiche Stellung gegen Bogdan erarbeitet, die er aber leider nicht in einen Punktgewinn umwandeln konnte. Die Partie ist hier zum nachspielen verfügbar.
Sviatoslav Sunko (rechts), der am Ende auf dem zweiten Platz landen sollte, im Duell mit Christian Hering von der SG Werl-Wickede. Christian stand zwischenzeitlich deutlich besser, beging dann aber leider einen tödlichen Fehler. Die Partie kann hier nachgespielt werden.
Das Siegerfoto, von links nach rechts: FM Bogdan Bilovil, Sviatoslav Sunko und Steven Nowak.
Bleibt mir noch Danke zu sagen, diesmal chronologisch beginnend mit dem Turnieraufbau am Neujahrsabend. Herzlichen Dank an Markus Wiegand und Jochen Gellen! Danke auch an Bernd Fischer, Frank Bergmann und Andre Stieghorst für die organisatorische Unterstützung während des Turnierverlaufs sowie allen Schachfreunden, die teilgenommen haben. Insbesondere diejenigen, die sich beim Abbau durch Engagement hervor getan haben mein besonderer Dank. Ich habe leider den Überblick verloren, wer dort hervorzuheben wäre. Tatsache ist, dass nicht alle plötzlich weg waren, sondern tatkräftig mitgeholfen wurde. Vielen Dank dafür! Ich wurde mehrmals gefragt, ob das Turnier am 2. Januar ein einmaliges Ereignis bleiben würde, oder ob wir daraus vielleicht eine Tradition machen wollen. Meine Antwort darauf: Die Ausrichtung dieses Jahr war eher spontan und nicht per se auf Wiederholung angelegt. Der Zuspruch der anwesenden Schachspieler und die Nachfrage an sich (34 Teilnehmer an einem Werktag!) bestärken aber darin, eine Neuauflage im nächsten Jahr wieder in Angriff zu nehmen.
Alle Statistiken finden sich auf dem Turnierportal Chess-Results.
20 Jahre Einsatz für die Jugendschachler
Jeden Freitag Abend um halb 6 trifft man ihn in der Haller Remise. Er baut Tische, Stühle und die Schachbretter auf und wartet auf die Kinder, die eine halbe Stunde später eintrudeln. Mehreren Generationen Kinder hat er die Schachregeln erklärt, ihre Übungshefte korrigiert, ist mit ihnen am Wochenende zu Jugendspielen gefahren. Zu jedem Jugendabend besorgt er Würstchen und Getränke, in seinen zwei Gesäßtaschen verwaltet er die Zahlungseingänge: Rechts für die Würstchen, Links für die Getränke. Nach zwei Stunden baut er alles wieder ab, räumt auf, schleppt die leere Getränkekiste die Treppe der Destille unter der Stadtbücherei hoch und verabschiedet die körperlich und vor allem geistig gesättigten zufriedenen Kinder bis zur nächsten Woche.
Frank Bergmann, Jugendwart des Schachklubs Halle seit mehr als 20 Jahren, wurde vom Landessportbund NRW für seine ehrenamtliche Tätigkeit ausgezeichnet. Auch viele persönliche Schicksalsschläge halten ihn nicht davon ab, sich jeden Freitag Abend um die schachbegeisterten Haller Jugendlichen zu kümmern. Im Rahmen des letzten Jugendabends vor Weihnachten überreichte ihm der Vereinsvorsitzende Markus Schirmbeck eine Urkunde und eine Tasche mit ein paar kleinen Aufmerksamkeiten, vom donnernden Applaus der anwesenden Kinder begleitet. Eine kleine Träne im Augenwinkel zeugte von seiner Rührung. Jeder Verein braucht einen wie Frank, die ganze Gesellschaft braucht mehr Menschen wie ihn. Sie sind stille Helden, die durch ihr Engagement den Zusammenhalt gewährleisten. Der Schachklub Halle ist sehr dankbar und stolz darauf, Frank Bergmann in seiner Mitte zu wissen.
Haller Weihnachtsblitzturniere
Hohoho, der Schachweihnachtsmann machte Station beim SK Halle. Ein reichlich gefüllter Gabentisch wartete auf unsere Jugendschachler. Zwei Stunden lang spielten sie in 10 Runden Blitzrunden denjenigen aus, der sich zuerst bedienen durfte. Nicht nur Schachbretter und Figurensets, Bücher und Schachtassen warteten dort, sondern auch Hefter für Partieformulare sowie unsere neuen Vereinstrikots, die auch noch rechtzeitig angekommen sind und konnten verteilt werden.
Die Geschenke, von Lily kunstvoll arrangiert, damit jedem Spieler klar war, worum es letztlich beim Turnier ging.
Das Vereinstrikot in voller Pracht. Vorne steht noch auf der Brust „Schachklub Halle 1946 e.V.“.
Fabian (hier im Duell mit Mika), die ihm schräg gegenüber sitzende Fiona und Florian (letztes Brett links) sind als Teil der Odilia-Schachgruppe mittlerweile fest integrierter Teil unserer Jugendschachler.
Die andere Turnierseite. Im Vordergrund Artyom und Luca.
Ein spannendes Endspiel hatten Oleh und Laurenz auf dem Brett. Letztlich gewann Laurenz auf Zeit mit 1 Sekunde Rest auf der Uhr.
Die Spitzenpaarung: Laurenz verlor nur gegen Lily, Lily war im Gegenzug gegen Jonas aber auch einen Moment unaufmerksam und ließ ein einzügiges Matt zu. Der direkte Vergleich gegen Laurenz sicherte ihr trotzdem die bessere Feinwertung und den Turniersieg, sie durfte als Erste an den Tisch treten.
Das Endergebnis:
Eine Nachwuchsturnierleiterin haben wir an dem Abend auch gewonnen.
Zum anschließenden Erwachsenenturnier kamen leider nur 6 Schachfreunde zusammen. Gewonnen hat Martin Schulte vor Antoine Borghini und entweder Klaus Blümel oder meiner Wenigkeit, ich bin nicht ganz sicher. Das Turnier war aber auch sehr spaßig und vom Jugendturnier war auch noch für jeden eine Schokonikolaustüte übrig. Weihnachten ist schließlich dafür da, dass die Menschen zusammenkommen und niemand leer ausgeht.
Haller Quickstep-Turnier 2023
21 Schachfreunde kamen am Sonntag in der Destille zusammen, um in 5 Gruppen die jeweiligen Gruppensieger auszuspielen. Trotz der recht frühen Startzeit von 9:00 morgens nahmen einige Schachspieler eine weite Anreise in Kauf. Stefan Menke fuhr 2 Stunden von Bremen nach Halle und verpasste aufgrund einer Autopanne leider die erste Runde, weshalb die Gruppe B die Gruppe mit der ungeraden Anzahl an Spielern wurde. Die Gruppe A spielte das erste Mal an den zwei neuen DGT-Brettern, die wir aufgrund von Förderungen des DOSB anschaffen konnten, und wurden auch live ins Internet übertragen. Das Handling eines solchen Setups bedarf etwas Erfahrung. Mir ist nach dem ersten Praxiseinsatz nun deutlich verständlicher, warum es bei großen Turnieren zuweilen ein ganzes Team gibt, welches sich ausschließlich um die Übertragung kümmert. Ab der zweiten Runde lief dann aber auch in Halle alles rund.
Speis und Trank gabs umsonst, die Pokale warten ebenfalls auf ihre Gewinner.
In der Gruppe A spielten die nominell stärksten Spieler des Turniers, Ludger war dabei mit seinen 2000 DWZ ein paar Klassen besser als Lukas, Jörg und Lily, gewann alle drei Partien und die Gruppe souverän.
Von links nach rechts: Lukas Ott, Ludger Höllmann, Lily Schirmbeck. Es fehlt Jörg Fischer.
Gruppe B war ebenfalls sehr interessant besetzt: Jad Besou, der jüngere Bruder von Hussain, eine der großen Nachwuchshoffnungen des Deutschen Schachs, hat eine für seine 7 Jahre schon ziemlich hohe DWZ von über 1400 und gehört damit zur nationalen Spitze in seiner Altersklasse. Er zeigte seine Fähigkeiten und gewann seine Gruppe mit 3/3. Von uns spielte Florian Schröder mit und konnte im direkten Vergleich mit Jad auch lange gut mithalten, war in einem komplizierten Endspiel dann aber in Zeitnot und verlor die Partie schließlich.
Fabyan Fryad – Florian Schröder
Michael Siebert – Jad Besou
Florian Schröder und Jad Besou. Es fehlen Fabyan Fryad, Michael Siebert und Stefan Menke. Es war schon 17:30, die beiden spielten die letzte Partie des Turniers und alle anderen waren schon gefahren. Herzlichen Dank an Mustafa Besou an dieser Stelle für die Hilfe beim Abbau!
In der Gruppe C spielte eine von vier weiblichen Teilnehmerinnen insgesamt ihr erstes Schachturnier. Amani Khater, ohne Verein und DWZ, aber mit viel Enthusiasmus am Brett, gelang es zwei Partien gegen Joschua Ruschhaupt und Theodor Saltenbrock zu gewinnen. Beide Partien kämpfte sie aus, es ging hin- und her. Zitat: „Ach so gut fühlt es sich also an, eine Turnierpartie zu gewinnen!“ Ja genau, so fühlt sich das an. Dafür spielen wir Schach ;-).
Sargis Atoyan – Amani Khater: Der Gruppensieger Sargis behielt hier letztlich die Oberhand. In dieser Gruppe war es sehr knapp, Sargis bekam den Pokal aufgrund der besseren Feinwertung.
Von links nach rechts: Joschua Ruschhaupt, Sargis Atoyan, Amani Khater. Es fehlt Theodor Saltenbrock.
Die Gruppe D gewann Hannes Jakob Schmidt von der Sport Union Annen (Ennepe-Ruhr Kreis). Auch er hatte eine ziemlich weite Anreise, die sich gelohnt hat. Er sicherte sich mit einem halben Punkt Vorsprung den Siegerpokal.
Das Duell des Gruppenersten gegen den -dritten.
Von links nach rechts: Noah Erpu Zhang Gao, Hannes Jakob Schmidt, Kritul Thiv Gobinathat Kalyani. Es fehlt Ihor Skakun.
Ganz kurzfristig bekundete Kalyani, die Mutter von Kritul, der in der Gruppe D spielte, noch ihr Interesse an einer Teilnahme am Turnier. So bestand die Gruppe E aus zwei weiblichen und zwei männlichen Teilnehmern. Gewonnen hat sie Heval Kartal vom Bielefelder Schachklub mit 3 aus 3.
Runde 1 der Gruppe E: Heval gegen Maximilian im Vordergrund, im Hintergrund Mira gegen Kalyani.
Von links nach rechts: Kalyani Gobinathan, Heval Kartal, Mira Kühl. Es fehlt Maximilian Gorokhov.
Herzlichen Dank allen Teilnehmern und Helfern für einen ausgiebigen Schachsonntag. Auf ein Wiedersehen!
Karl-Ernst Kiels dritter Todestag
Heute vor drei Jahren erreichte uns die traurige Nachricht des Todes unseres Ehrenvorsitzenden Karl-Ernst Kiel. Zu seinem Gedenken veröffentlichen wir heute eine Partie von ihm, gespielt vor fast 50 Jahren bei der OWL-Meisterschaft in Brackwede, damals war er 36 Jahre alt. Sein Gegner war Reinhold Sölter aus Lemgo, zwei Jahre älter als Karl-Ernst (Jahrgang 1935) und ein halbes Jahrhunder lang ebenfalls engagierter Akteur in der Schachszene OWL und darüber hinaus. Ich kannte ihn vom Sehen, er ist Silvester 2014 verstorben. Nutzen wir also die Gelegenheit und gedenken hier auch ihm. Karl-Ernsts Partien der OWL-Meisterschaft 1974 sind die einzigen, die in die Chessbase Megabase Einzug gefunden haben und somit vermutlich für die absehbare Ewigkeit der Nachwelt erhalten bleiben. Schade, dass das Turnier nicht gut für ihn lief. 1 aus 11 Punkten waren damals sicher auch für ihn nicht zufriedenstellend (wobei er vermutlich Außenseiter war). Die Partie gegen Reinhold ist eine seiner beiden Remispartien, er hätte sie auch durchaus gewinnen können. Die Kommentare stammen von mir. Wer sie bei Lichess nachspielen möchte, hier ist sie zu finden.
Am 2. Januar findet in der Haller Remise der Karl-Ernst Kiel Gedächtnispokal statt. Anmeldungen hierzu nehme ich gerne entgegen. Der Artikel, den ich damals anlässlich seines Todes für diese Website verfasst habe, ist hier zu finden.
Karl-Ernst in der Rolle des Schachlehrers bei den Ferienspielen unseres Vereins
Teutopokal – Serienabschluss 2023
Mit dem Turnier bei 2hoch6 am gestrigen Mittwoch ging die 2023er Serie des Teutopokals zu Ende. Wir hatten wieder ein tolles Teilnehnmerfeld mit vielen alten Bekannten sowie auch einigen Neueinsteigern. Von uns spielten Hansa zum ersten mal mit, Viktor und ich waren auch am Start. Unsere Ergebnisse lagen alle im Rahmen der Erwartungen. Das Treppchen war diesmal mit Fidemeistern bestückt, Tristan, Jasper und Milan durften jeweils einen Umschlag mit Preisgeld mit nach Hause nehmen. Alle 3 waren das erste Mal beim Teutopokal am Start, wir würden uns freuen Sie auch in 2024 wieder begrüßen zu dürfen. Die detaillierten Turnierergebnisse finden sich wie üblich bei Chess Results. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Ausrichter des Teutopokals 2023: Uns, dem SK Halle, der Spvg. Versmold und 2hoch6 Bielefeld. Der Teutopokal ist von einem kleinen Experiment, welches wir im vorletzten Jahr gestartet haben, zu einer etablierten und erfolgreichen Turnierserie geworden, die Blitzschachspieler von nah und fern zusammenbringt, um ihrem Hobby und auch ihren sportlichen Ambitionen zu frönen. Sie ist gut für den Schachsport in unserer Region, darauf bin sehr stolz.
Die Ausschreibung der 2024er Serie des Teutopokals ist bereits online, hier auf unserer Website sowie in vielen gängigen Schachturnierkalendern zu finden. Wesentliche Änderungen zu diesem Jahr sind:
– Spielorte Halle, Rheda, Herford und Spenge
– Startgeldfrei für Spieler der jeweils gastgebenden Vereine sowie Titelträger.
Nun folgen noch ein paar Bilder. Bis zum Januar in Rheda!
Geschichte des Schachklubs: Verbandsliga in den 0er Jahren
Geschichte des Schachklubs: Kreismeister 1956
Eine weitere Urkunde aus der Serie „Geschichte des Vereins“.
Alt gegen Jung beim SK Halle
Das „Alt gegen Jung“-Turnier 2023 fand als Mannschaftsspiel statt. 2022 wurde noch ein Rundenturnier unter allen Teilnehmern gespielt, aufgrund des engeren Terminplans und vieler anderen schachlichen Aktivitäten wurde dieses Jahr nur ein Vergleichskampf angesetzt. Es spielte die Mannschaft unserer besten Jugendschachler gegen eine Seniorenmannschaft unseres Vereins. Genau genommen waren dieses Jahr sogar 4 Gastspieler dabei, die nicht Vereinsmitglieder bei uns sind. Klaus Baltes vom Brackweder SK übernahm bei den Senioren sogar das Spitzenbrett, nachdem Charly Krautkrämer leider kurzfristig kranheitsbedingt ausfiel. Laurenz Gerth meldete sich am Freitag ebenfalls kurzfristig ab, daher konnte nur an 6 Brettern gespielt werden statt wie geplant an 7. Immerhin war ein Junior und ein Senior krank, daher gingen die Paarungen trotzdem auf. An Brett 2 spielten 1,5 Gastspieler: Dieter Ahlemeyer, ehemaliges langjähriges Mitglied des SK Halle (daher nur ein halber Gastspieler) für die Senioren sowie Mizuki Furuse, der amtierende japanische Meister der unter 8-jährigen. Lily hatte sich mit ihm bei der Jugend Schnellschach- und Blitz-WM in Batumi angefreundet. Er spielte in Ägypten die Jugendweltmeisterschaft im klassischen Schach und kam begleitet von seiner Mutter danach noch eine Woche nach Deutschland. Sein Besuch bei uns und das Turnier passten zufällig genau zusammen, daher setzten wir ihn direkt ans Brett. Er brachte sogar noch ein kleines Geschenk für alle Spieler mit, einen kleinen Magneten mit einer handgegossenen Schachfigur. Vielen Dank im Namen aller an dieser Stelle! Das Turnier wurde durch das Programm 4000×1000 des DOSB mit einem Betrag von 1000€ gerödert. Wir konnten mit dem Geld ein elektronisches Schachbrett anschaffen, welches eine Schachpartie ins Internet übertragen hat. Dadurch konnten wir ein größeres Publikum beim Turnier erreichen.
Brett 1 – Lily lud zum Damengambit ein!
Ein unverkennbarer „Größenunterschied“ an Brett 2. Schachlich lagen die Kontrahenten weit weniger auseinander.
An Brett 3 spielte der „Senior unter den Junioren“ Maxim Steffen, der dieses Jahr volljährig geworden ist, gegen Edgard Farel, Jahrgang 1937, damit aber nur der drittälteste Spieler im Feld. Edgard spielt für die SG Enger-Spenge und reist nach wie vor fleißig zu Schachturnieren. Alleine dieses Jahr hat er 8 Turniere gespielt, war in Wijk an Zee, bei einem Seniorenturnier in Brandenburg, am Tegernsee usw. Wer sein Leben mit Mitte 80 noch so gestalten kann, muss bis dahin einiges richtig gemacht haben :-).
Maxim schob einfach mal drei Bauern vor, Edgard versuchte gestern mit Königsindisch zu kontern.
An Brett 4 saß für die Senioren Walter Lenhard am Brett, Jahrgang 1940 und damit der drittjüngste des Teams. Er kommt regelmäßig zu unseren Spielabenden und spielt gegen Emil Schneck ein paar Partien. Sein Gegner Florian Schröder wurde in der Jugendvereinsmeisterschaft Dritter und spielte daher für die Juniorenmannschaft an Brett 4 (Mizuki musste eingeschoben werden).
Brett 4: Walter gegen Florian
Brett 5 und Brett 6 bei den Senioren trennt eine Woche Lebenszeit, beide sind sie 87 Jahre alt, Ralf (Peter) Süllwald (Brett 5) ist allerdings eine Woche jünger als Emil Schneck (Brett 6). Das wird sich auch nicht mehr ändern, daher bleibt Emil der Titel des ältesten Vereinsmitglieds und Turnierteilnehmers vorbehalten. Ihre Gegner waren am Freitag Maximilian Bandt und Oleh Skakun.
Im letzten Jahr gewannen die Senioren noch recht deutlich die Gesamtwertung aller Teilnehmer. Dieses Jahr war schon im Vorfeld klar, dass unsere Jugendschachler aufgeholt haben. Der DWZ Vergleich sah insgesamt die Senioren noch knapp im Vorteil, aber es war klar, dass es spannend werden würde. Den Expressgang legte Oleh am letzten Brett ein. Emil konnte sich seinem Angriff auf dem Königsflügel nicht lange erwehren und streckte nach einer halben Stunde die Waffen. Maximilian an Brett 5 spielte geduldig und versuchte die etwas passive Spielweise von Peter zu widerlegen. Es gelang ihm schließlich seine positionellen Vorteile in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln und damit den zweiten Punkt für die Juniorenmannschaft zu gewinnen. An Brett 4 lief es gut für das Seniorenteam, Walter rechnete besser als Florian, gewann dabei eine Figur und die Partie. An Brett 3 einigte man sich auf Remis, wobei Maxim nachher meinte, er hätte eigentlich besser gestanden. Brett 2 ging dann wiederum an die Senioren, Dieter Ahlemeyer hat anscheinend in den letzten Jahren nichts verlernt und gewann seine Partie gegen Mizuki sicher, nachdem sich dieser eine positionelle Ungenauigkeit zu viel geleistet hatte und dermaßen gedrückt stand, dass ihm einfach die Züge ausgingen.
Damit stand es 2,5 zu 2,5 und nur noch die Partie an Brett 1 lief. Lily hatte schon einen langen Tag hinter sich, da sie nach dem gemeinsamen Schulbesuch mit Mizuki am Nachmittag im Rahmen des Programms „MINT-Jugend-OWL 2023“ in der Universität Bielefeld noch eine Ehrung der Bezirksregierung Detmold als beste Schachspielerin Europas (nach ELO-Liste) in der Altersklasse U10w empfangen durfte.
Ehrung durch die Rektorin der Uni Bielefeld und die Präsidentin des Regierungsbezirks Detmold im Hörsaal der medizinischen Fakultät.
Trotzdem spielte sie am Abend noch eine gute Partie. Sie erarbeitete sich recht schnell einen kleinen Vorteil, baute diesen geduldig aus und gewann die Partie schließlich sicher. Damit werden nun die Namen unserer Jugendschachler auf der Plakette des Pokals verewigt werden, Endergebnis 3,5:2,5.
Stellvertretend für alle Junioren: Mizuki und Lily mit dem Siegerpokal
Man sollte meinen, dass das „Alt gegen Jung“-Turnier alle Kräfte der Jugendschachler am Vereinsabend band, aber weit gefehlt. Parallel spielte Fabian Walter in der Destille noch gegen 20 weitere Schachspieler ein Simultan. Er gewann dabei 10 Partien, 4 endeten Remis und 6 gingen verloren. Eine reife Leistung, Glückwunsch!
Dieser Abend zeigte einmal mehr, dass wir mit unserem Jugendschachangebot auf dem richtigen Weg sind. Unsere Gäste aus Japan habe ich heute Morgen in aller Früh zum Bahnhof gebracht, sie sind gerade in Kairo und warten dort auf ihren Rückflug nach Tokio morgen Abend. Sie lassen herzlich grüßen und bedanken sich sehr für unsere Gastfreundschaft und den tollen Abend in unserem Schachklub. Nächste Woche geht es dann wieder „normal“ weiter mit den Trainingsgruppen und dem freien Spielabend. Bis zum Jahresende werden wir aber noch einen Mattlösewettbewerb sowie am 15.12. die Weihnachtsturniere durchführen. Details hierzu folgen.