SK Halle 1946 eV

Jugendtraining und kleines Turnier

Heute haben wir uns zuerst mit der Hausaufgabe, kleinen Taktikaufgaben, beschäftigt und danach noch nach allen Regeln der Kunst (Kandidatenzüge: Schachgebote, Schlagzüge, Drohungen) eine schwierige Taktikaufgabe bei Lichess richtig gelöst. Das hat eine geschlagene halbe Stunde gedauert, aber wir waren letztendlich erfolgreich. Danach fand noch ein kleines internes Turnier statt. Lily spielte diesmal groß auf und gewann mit großen Vorsprung! Man hörte schon im Videochat das stöhnen, wenn wieder jemand gegen sie antreten musste. Am Ende schafften nur Maxim (mit Glück) und Frank es einmal, ihre Siegesserie zu unterbrechen.

In der nächsten Woche werden wir uns weiter mit der schottischen Eröffnung (Variante mit Lb4+ beschäftigen). Am Sonntag findet das Simultan mit den Chessbuddies (Hand&Brain) IM Christian Braun und IM Patrick Zelbel statt, wo wir neulich Plätze gewonnen haben. Vielleicht dürfen auch Nicht-Gewinner mitspielen. Dazu treffen wir uns am Sonntag Abend in der Videokonferenz.

Machts gut!

Verrückte Arena beim Jugendtraining

Gestern spielten wir nach unserem Jugendtraining, wo wir uns mit Bauernquadraten beschäftigten, die „Verrückt Arena“ im Schachteam OWL mit. Crazy Horse war angesagt, ich spielte es zum ersten Mal. Es erinnert sehr an Tandemschach, allerdings spielt man nicht zu viert, sondern nur zu zweit und darf die Figuren einsetzen (inklusive einsetzen ins Matt), die man vorher dem Gegner abgenommen hat. Gewonnen hat unser starker Paketbote, der den Modus wohl schon öfter mal trainiert hatte. Immerhin konnte ich ihn einmal besiegen :-). In zwei Wochen plant Thorsten eine Runde „Horde zu spielen“, also wir spielen nur mit einem Haufen Bauern. Gut, dass wir Bauerndurchbrüche vor ein paar Wochen geübt haben.

Haller Kreisblatt Artikel über den derzeitigen Schach Hype

Letzte Woche wurden wir von einem Redakteur der örtlichen Lokalpresse gebeten Stellung zu nehmen zu dem derzeitigen Aufschwung des Interesse am Schachspiel und den Auswirkungen auf unseren Verein. Wir stimmten uns vereinsintern inhaltlich ab und nahmen zu den gestellten Fragen Stellung. Der sehr gute Artikel, der daraus entstanden ist, wurde heute veröffentlicht. Da ausgerechnet heute aufgrund des Schneechaos keine Zeitung gedruckt wurde, leider nur als E-Paper und als Artikel auf der Website des HK:

Wir freuen uns sehr, mal wieder prominent in der Loklalpresse vertreten zu sein, möge der Artikel nach dem Lockdown ein paar Interessierte Menschen in unseren Klub locken! Da natürlich unsere Antworten nur auszugsweise verwendet werden konnten, möchte ich hier der Vollständigkeit halber unsere komplette Rückmeldung veröffentlichen. Das mag für einige Leser durchaus interessant sein! Uns wurden folgende Fragen gestellt:

1.) Freut es Sie, dass Netflix Schach so eine Plattform bereitet hat?
2.) Haben Sie in Ihrem Verein irgendwelche Auswirkungen gespürt, nachdem die Serie veröffentlicht worden war? (Mehr Anfragen von Jugendlichen oder Erwachsenen, die plötzlich Schach spielen wollen?)
3.) Schachbretter waren wegen der Serie zwischen Oktober und Dezember vielerorts ausverkauft: Kann der Boom dauerhaft anhalten? Was müsste dafür passieren?
4.) Profitiert oder leidet der Sport unter Corona-Krise? Meinem Empfinden nach spielen in der Krise weitaus mehr Menschen Schach im Internet als vor der Pandemie.
5.) Warum spielen eigentlich so wenige Frauen Schach?
6.) Wie viele Frauen sind in Ihrem Verein Mitglied?

Dies waren unsere Antworten:

Zu 1)
Die meisten schachbegeisterten Menschen haben sich das Damengambit angeschaut und für sehr sehenswert befunden. Werbung für Schach ist immer gut und gerade Netflix sehen sehr viele Menschen, vor allem auch Jüngere Erwachsene. Im Gegensatz zu den meisten anderen Filmen und Serien, in denen Schach vorkommt, merkt man bei der Serie in jeder Minute, dass sich die Macher tief in die Thematik eingearbeitet (bzw. Rat bei den richtigen Leuten eingeholt) haben und nicht (wie sonst üblich) nur die Figuren halt irgendwie aufs Brett gestellt haben, damit es für den Laien wie Schach aussieht. Die Serie ist vor allem deshalb super, weil sie sehr hochwertig produziert ist, auch viele Nicht-Schach-Themen spannend erzählt, aber trotzdem das Besondere des Schachspiels vermittelt. Vor allem die imaginären Figuren an der Decke, die die Beth sich im Drogenrausch vorstellt, sind als Medium ein Glücksfall, um die Schönheit des Spiels für die Zuschauer visuell zu transportieren. Dass die Heldin eine Frau ist, umso besser, es braucht Vorbilder, auch wenn dieser Teil nicht besonders realistisch für das Spitzenschach der damaligen und leider auch noch heutigen Zeit war bzw. ist.

Zu 2)
Der reguläre Spielbetrieb im Verein ruht, wir veranstalten jede Woche ein Jugendtraining, damit wir gerade das Interesse der Jugendlichen aufrecht erhalten. Die kostenlose Lichess Plattform ist dabei von unschätzbarem Wert, hier hat sich ein ganzes Ökosystem von Trainingsangeboten, Streamingaktivitäten, Turnieren und Ligabetrieb herausgebildet. Das wird die Schachwelt auch über Corona hinaus nachhaltig prägen. Wir haben durch den Hype um das Damengambit für den Verein direkt noch keine Effekte im Sinne von Eintrittsgesuchen gespürt, das liegt in meinen Augen aber vor allem daran, dass wir derzeit keinen Mehrwert für Menschen bieten (können), die während der Pandemie Schach für sich entdeckt haben. Sobald wieder ein regulärer Vereinsabend möglich ist, hoffen wir sehr, dass genau diese Menschen auch Interesse daran entwickeln, auch physisch Schach zu spielen, und schließlich auch den Weg in unseren Verein finden. Sie sind herzlich willkommen! Andererseits gibt es dann auch wieder viele alternative Freizeitgestaltungsmöglichkeiten…Wir werden sehen, was passiert.

Zu 3)
Das kommt darauf an, ob die verkrusteten Strukturen in den Verbänden und Vereinen sich den neuen Gegebenheiten und Möglichkeiten des Internets ausreichend anpassen und öffnen werden – auch über Corona hinaus. Passiert das, kann Schach die Welle aufnehmen, denn in der Tat haben alle Schachseiten und Streamer exponentiellen Zuwachs aktuell. Passiert es nicht, wird es leider verebben. Ich bin da für unseren Verein aber guten Mutes. Unser Ziel war und ist es, ein regionales Angebot für die Menschen vor Ort zu schaffen, die sich mit Schach in welcher Form auch immer beschäftigen möchten und sich mit Gleichgesinnten austauschen wollen. Die rasante Entwicklung des virtuellen Schachs verstehen wir dabei als Chance und versuchen sie zu nutzen, wo es Sinn ergibt. Traditionelle Schachvereine werden nicht aussterben, weil plötzlich alle nur noch online spielen, dafür ist der Mensch genug soziales Wesen. Wir müssen unseren Mehrwert, das Soziale und Verbindende zwischen den Generationen, einfach gut verkaufen.

Zu 4)
Sowohl als auch . Das Turnierschach und alle Wettbewerbe sind ausgesetzt und für viele bedeutet dies eine völlige Schachpause. Aber die vielen Möglichkeiten des Onlineschachs werden dafür umso stärker frequentiert. Das bietet neue Formate und Möglichkeiten. Wichtig ist es Synergieeffekte zu bilden und das Digitale mit dem Analogen zu verbinden. Hier ist viel Kreativität gefragt. Beispielsweise ist es gerade in der Diskussion, auch gewertete Turniere am „richtigen“ Brett zu spielen, bei denen die Spieler über die ganze Welt verteilt unter Wettkampfbedingungen mit Schiedsrichtern über Online-Hubs virtuell gegeneinander spielen können. Es ist gerade viel im Fluss. Die Corona-Pandemie kann hier ein Innovationstreiber sein.

Zu 5) und 6)
Das liegt gewiss nicht an der Biologie, dort wo es gezielte Mädchenförderung gibt, z.B. im Hamburger Schachklub, wo ich auch Mitglied bin, da ich dort unter der Woche arbeite, spielen sogar viele Mädchen mit großer Begeisterung und auch sehr erfolgreich Schach. Daneben spielen sicherlich auch gesellschaftliche Faktoren (wenige Vorbilder, Rollenklischees). Ich habe selbst eine schachbegeisterte 7-jährige Tochter, die leider derzeit aber auch unser einziges weibliches Vereinsmitglied ist. Früher gab es im Jugendbereich sogar mal dedizierte „Mädchenbretter“. So sollten die Vereine sanft dazu gezwungen werden, auch Mädchen zu integrieren. Hat aber auch nicht richtig funktioniert, die Bretter konnten häufig nicht besetzt werden und die Situation war dadurch frustrierend für alle Beteiligten. Schließlich wurde die Regelung wieder abgeschafft.
Wir bemühen uns Mädchen zu integrieren, von sich aus finden aber nur wenige den Weg in den Schachklub. Über das Ferienspielangebot kommen wir ganz gut an beide Geschlechter ran, da ist es meist so halbe/halbe, aber nachhaltige Begeisterung verbunden mit einem Besuch des regulären Jugendabends oder sogar einer Vereinsmitgliedschaft entwickelt sich daraus leider nur sehr selten. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, daß wir mal mehr als 4 Frauen /Mädchen im Klub hatten. Es ist mir persönlich aber ein Anliegen, hier in der Zukunft mehr zu tun, z.B. durch ein Angebot spezieller Mädchentrainingsgruppen, gezielter Angebote in Schulen usw. Das ist aber natürlich alles auch eine Ressourcenfrage.

Teutopokal 10te Ausgabe, Jubiläum!

Am Freitag spielten wir zum 10. Mal den virtuellen Teutopokal. Damit auch so richtig Jubiläumsstimmung aufkommt hatten wir diesmal einen besonderen Gast. Großmeister Gyula Pap (Elo 2535, ein ungarischer Topspieler) gab sich die Ehre und zeigte uns so richtig, wo der Frosch die Locken hat. Standesgemäß gewann er auch das Turnier, wobei ihm Christian Brunke alias „lucksluke9999“ dicht auf den Fersen war und ihm im direkten Vergleich drei spannende Duelle lieferte. Am Ende reichte es aber nicht ganz um den GM von Thron zu verdrängen, da er sich im letzten Vergleich ein paar Ungenauigkeiten leistete.

Erwähnenswert ist die starke Leistung unseres Vereinskameraden Martin Schulte, der auf Rang drei landete und Ruslan Sivirincuk, der einen starken 5. Platz belegte und auch gegen Ilya Burov einen Sieg landete. Ilya seinerseits war soweit ich die Partien verfolgt habe derjenige, der in einer wilden Angriffspartie am meisten Aussichten hatte den GM zu schlagen. Es hat am Ende aber trotz zwischenzeitlicher Gewinnstellung aber leider nicht ganz dazu gereicht.

Insgesamt ziehe ich persönlich ein positives Fazit, das kann man mal wiederholen. Vielleicht zu Ostern als Rundenturnier, damit jeder mal gegen einen GM zeigen kann, was er kann.

Schachfreitag und Schachsamstag

Das war mal wieder ein tolles Schachwochenende. Am Freitag trafen wir uns zum Jugendtraining, wo wir uns zuerst ein paar Eröffnungsfallen angeschaut haben und dann noch ein paar Taktikaufgaben gelöst haben. Dabei haben wir festgestellt, dass Endspiele doch der schwierigste Teil einer Schachpartie sind. Danach haben wir zusammen mit vielen deutschen Schachgrößen gemeinsam an den Fairplay Rapid Open teilgenommen. Eine meiner Partien wurde sogar live von Ilja Zaragatski und Josefine Heinemann in ihrem Youtube Stream kommentiert (ab Minute 53):

Ihre harsche Kritik ist völlig berechtigt, das war am Ende wirklich nicht gut. Aber ihrer Einschätzung, dass ich Schach bei zocken im Internet gelernt hätte und aus diesem Grund keine Ahnung von Endspielen hätte könnte nicht ferner der Wahrheit sein. Das liegt ganz allein an meiner Faulheit und auch fehlendem Talent ;-). Sie haben auch zu spät eingeschaltet, bis zum 33. Zug gab es auf beiden Seiten keine Ungenauigkeit…das hätten sie besser kommentieren und die Partie in den Himmel loben sollen, dummerweise gings dann rapide abwärts mit der Qualität. Für alle, die sich gerne selbst überzeugen: Hier der Link zur Partie!

Bemerkenswert ist zudem noch ein der Zwischenstand nach der ersten Runde, Maxim führte!

Am Ende wurde es dann für ihn leider nur der 93. Platz. Ich blieb auch unter meinen Möglichkeiten und wurde 38, die Connor, Florian, Frank, Lily und Maxi waren auch eher im unteren Feld zu finden. Trotzdem tolle Sache, hat echt Spaß gemacht!

Am Samstag spielten dann noch Florian und Lily beim Grundschulturnier der deutschen Schachjugend mit. Beide landeten im oberen Drittel des Feldes (57. und 59. von 186 insgesamt) mit einer bemerkenswerten Performance um die 1400.

Herzlichen Glückwunsch unseren beiden Nachwuchsstars!

Nächste Woche ist wieder mal Teutopokal, diesmal mit Stargast GM Gyula Pap, das wird auch wieder ne tolle Sache. Bis dann!

Geschichte des Schachklub Halle, Teil 46

Heute präsentieren wir aus dem Aktenfundus eine Artikelsammlung über Jugendschachaktivitäten aus den frühen 60ern. Die Artikel hat Herbert Könemann archiviert und auch sehr sorgfältig die relevanten Stellen markiert. Viel Freude beim lesen!

Schachklub Halle und Odilia – Eine Kooperation mit Zukunft

Der Schachklub Halle hat ein integratives Schachkooperationsprojekt mit der Odilia e.V. gestartet. Bei der Odilia leben und arbeiten seelenpflege bedürftige Menschen. Derzeit wohnen 19 Jugendliche im Alter von 10 bis 20 Jahren auf dem Laibachhof, die wir durch das Projekt für das Schachspiel begeistern wollen. Drei Bewohner kennen schon die Regeln des Schachs. Wir möchten diese als Multiplikatoren nutzen, um das Interesse für diesen Denksport bei den anderen Bewohnern zu wecken. Von dem integrativen Schachprojekt profitieren die Bewohner, weil Schach spielen viel Positives bewirkt: Förderung des mathematisch-kognitives Denken, Gedächtnistraining, Schulung der Frustrationstoleranz, und last but not least: Spielen ist als soziale Komponente motivationsfördernd, um voneinander dabei zu Lernen.

Zum Start der Kooperation wollten wir am 21.03.2020 ein gemeinsames Schachturnier mit den Bewohnern der Odilia und den Jugendlichen des Schachklubs Halle spielen. Dieses wollten wir durch 1000€ finanzielle Förderung des Landes NRW zu einem besonderen Erlebnis für alle Beteiligten machen. Leider konnte es aufgrund der notwendigen Kontaktbeschränkungen nicht wie geplant stattfinden und die Bewohner konnten nur unter sich ein kleines Turnier spielen. Wir haben ihnen zu diesem Zweck Spiel- und Trainingsmaterial übergeben, mit dem sie die Corona-Zeit überbrücken werden.

Nach Corona haben wir aber viel gemeinsam vor. Wir planen Trainingsangebote auf dem Laibachhof, die Teilnahme der Jugendlichen der Odilia an unserem Jugendangebot des SK Halle 1946 e.V. Angedacht sind zudem gemeinsame außerschachliche Aktivitäten, wie z.B. eine gemeinsame Wochenendfahrt zu einem Schachturnier, z.B. der Grenke Classics in Karlsruhe.

Ich übergebe dem schachbegeisterten Mitarbeiter der Odilia Viktor Gieles und seinem Schützling Dennis acht Schachbretter und Figurensätze

Info

Jeden Freitag:
Vereinsabend im Spiellokal

18.00 – 20.00 Uhr  Kinder- und Jugendschach
ab 20.00 Uhr  Seniorenschach

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