SK Halle 1946 eV
Teutopokal September
Zum zweiten und letzten Mal in dieser Saison gastierte der Teutopokal bei den Königsspringern aus Herford. Ein starkes, aber trotzdem recht ausgeglichenes Feld kam zusammen, angeführt von Titus Stevens vom Rhedaer Schachverein und FM Milan Kandic, der für die Schachfreunde Wolfhagen spielt. Aber auch die unteren Hälfte des Turniers bestand aus starken Blitzspielern, vom noch ELO-losen Johannes Neuwald einmal abgesehen (der allerdings eine 1880er Performance spielte), hatte niemand weniger als 1600 Punkte vorzuweisen. Spannung war also garantiert.
Duell der Vereinskameraden: Thomas Biernath (links im Vordergrund) zog im direkten Duell mit Titus Stevens den kürzeren. Im Hintergrund FM Milan Kandic gegen Michael Henkemeier vom SK Werther.
Noch einmal Michael Henkemeier, diesmal im Duell mit Silas Cassel, der zusammen mit Marius Lente von den Schachfreunden Brackel angereist war und sein erstes Teutopokal Turnier spielte.
Petrit Shabani (links) gegen Rashid Abed, der aus Berlin kommend einen kleinen Ausflug nach Amsterdam gemacht hat und auf der Rückreise noch kurz in Herford Station machte, um ein wenig Schach zu spielen. True Story!
Piotr Arp von den Schachfreunde Essen-Werden, der zusammen mit Philipp Rodriguez den langen Weg nach Herford auf sich nahm, um ein wenig zu zocken. Bei seiner Partie gegen ihn meinte ich mich daran zu erinnern, seinen Namen schonmal in einem Podcast gehört zu haben und tatsächlich: Er ist hier zu finden.
Am Ende gewann Titus recht überlegen, da sich sein Verfolger FM Milan Kandic ein paar Ausrutscher zu viel leistete. Dahinter wurde es dann ganz knapp. Von Platz 3 bis Platz 13 waren alle innerhalb zweier Punkte. Den dritten machte dann gerechterweise Abed Rashid, die längste Anreise wurde damit belohnt. Der nächste Teutopokal findet am 11.10.2024 in Rheda statt, einen Tag bevor in Bielefeld die große Deutsche Schnellschach Amateurmeisterschaft steigt. Vielleicht bekommen wir ja noch ein paar zusätzliche Schachverrückte Teilnehmer dadurch auch nach Rheda gelotst.
Tag des Sports rund ums Rathaus
Auch dieses Jahr haben wir uns wieder mit einem Stand beim Tag des Sports beteiligt, der alle 2 Jahre vom Stadtsportbund organisiert wird. Wir hatten eine schnuckelige Ecke gegenüber Grill Alex, die uns von der Stadt mit Bänken, Tischen und Sonnenschutz ausgestattet zur Verfügung gestellt wurde. Wir mussten nur noch unsere Schachbretter mitbringen und waren startklar.
Dieses Jahr waren weniger Vereine mit einem Stand vertreten als die letzten Jahre, dafür wurden die, die da waren, umso stärker frequentiert. Gerade am Nachmittag hatten wir guten Besuch und durften viele am Schachsport interessierte Menschen bei uns begrüßen.
Ab 15:00 durften wir uns auch noch auf der Bühne präsentieren. Lily, Ruslan und ich wurden von Frank Hofen, dem Innenstadtmanager der Stadt Halle zu unserem Verein und Ruslans und Lilys internationalen Erfolgen interviewt.
Lily wurde vom Stadtsportbund zudem noch ausgezeichnet, Michael Toensing, der Pressesprecher des Stadtsportverbands hielt eine Laudatio:
„Ladies and Gentlemen, liebe Sportfreunde,
heute feiern wir den Sport in all seinen Facetten. Und da gibt’s eine kleine, aber feine Sportart, die oft etwas untergeht: Schach!
Stellt euch vor: 64 Felder, 32 Figuren und unendlich viele Möglichkeiten. Schach ist mehr als nur ein Spiel, es ist eine Wissenschaft für sich.
Unser Schachklub Halle 1946 ist da seit Jahren eine echte Institution. Hier kommen Schachbegeisterte jeden Alters zusammen, um ihre Leidenschaft zu teilen. Sie trainieren Woche für Woche, analysieren Partien und feuern sich gegenseitig an. Eine echte Schachfamilie!
Und mitten in dieser Familie leuchtet ein ganz besonderer Stern: Lily Schirmbeck. Mit ihren zarten 11 Jahren hat sie schon mehr erreicht, als viele Erwachsene in ihrem ganzen Leben. Vizeeuropameisterin, als Deutschlands jüngste Spielerin trägt sie den Titel „Woman Candidate Master“, als 10 jährige wurde sie Spielerin des Jahres in der Altersklasse U16 – die Liste ihrer Erfolge ist beeindruckend.
Aber was macht Lily so besonders? Es ist ihre Leidenschaft, ihre Disziplin und ihre unbändige Freude am Spiel. Sie sitzt stundenlang über dem Brett, denkt nach, rechnet Varianten aus und gibt niemals auf. Und das mit einer Ruhe und Konzentration, die ihresgleichen sucht.
Lily ist ein Vorbild für uns alle. Sie zeigt uns, dass man mit Leidenschaft und harter Arbeit alles erreichen kann. Egal, ob man Schach spielt, Fußball, oder irgendeine andere Sportart betreibt.
Und das Tolle ist: Lily ist nicht allein. Hinter ihr steht eine ganze Mannschaft: ihre Familie, ihre Trainer, ihre Mitspieler. Sie alle unterstützen sie auf ihrem Weg und machen sie zu der großartigen Sportlerin, die sie ist.
Deshalb möchte ich heute nicht nur Lily gratulieren, sondern auch dem gesamten Schachklub Halle 1946. Ihr leistet hervorragende Arbeit und fördert junge Talente.
Lily, du bist ein Aushängeschild für unsere Stadt und eine Inspiration für alle jungen Menschen. Wir sind stolz auf dich!
Und an alle anderen: Lasst euch von Lily anstecken und entdeckt eure eigene Leidenschaft. Denn im Sport, wie im Leben, gibt es keine Grenzen.
Vielen Dank.“
Am Ende durfte Lily noch als Losfee agieren und zog die Gewinner der Tombola. Und wer war darunter? Unser Oleh! So schloss sich der Kreis an diesem schönen Nachmittag in der Haller Innenstadt.
Vielen Dank an dieser Stelle an Jochen, Frank und Markus, die für uns den Standdienst übernommen haben bzw. auf- und abgebaut haben und natürlich vielen Dank an die vielen Engagierten beim Stadtsportverband, die die Veranstaltung organisiert haben.
Haller Jugendopen 2024
Zum dritten Mal veranstaltete der Schachklub Halle ein dreitägiges Jugendturnier. Es wurden 6 Runden klassisches Schach (75Min/40 Züge+15Min Rest und 30 Sekunden/Zug) gespielt. Eine Partie dauerte durchschnittlich 2-3 Stunden, es konnten aber auch 4 Stunden und mehr werden, da im gespielten Modus die Spieler pro ausgeführten Zug 30 Sekunden extra Bedenkzeit bekommen. Gespielt wurde in der Remise, die für die 32 Teilnehmer hervorragende Spielbedingungen bot. Dieses Jahr haben wir das erste Mal bei den Jugendopen einige Partien live übertragen. Brett 11-15 konnte man live im Internet verfolgen. Die Versorgung der Sportler während der Runden wurde mit kostenfreien Snacks und Getränken sichergestellt. Der Sieger ging neben dem Siegerpokal mit 100€ nach Hause, insgesamt bekamen die ersten fünf Geldpreise. Einen Sonderpreise in Höhe von 50€ bekam zudem der beste Haller Spieler. Leider war das Turnier nicht so stark besetzt wie bei den letzten Ausgaben. Wir werden analysieren, woran das genau gelegen hat, und uns Gedanken machen, was zu ändern ist.
Fabian holte 2,5 Punkte und verbesserte leicht seine DWZ.
Lily, hier im Gespräch mit Svea Lindhorst aus Lieme.
Collin erreichte 2,5 Punkte, war aber am Brett etwas zu friedfertig unterwegs. Es hätten durchaus mehr sein können.
Oleh und Benjamin spielten in der 4. Runde gegeneinander, Oleh gewann. Benjamin merkte man seine fehlende Turniererfahrung noch an, er hat sich aber immerhin eine Einstands DWZ >1000 erspielt.
Florian spielte eine schöne Angriffpartie gegen den deutlich über seiner Zahl spielenden Vitalii Makoveienko, die er gewinnen konnte. Ansonsten war es aber ein eher schwächeres Turnier von ihm.
An der Spitze war Deniz Bade dieses Jahr favorisiert und gewann das Turnier am Ende auch souverän mit 5,5 Punkten. Jakob Gwardak vom SV Dinslaken wurde zweiter, Linus Paha vom Bielefelder SK dritter. Jasper Bohle aus Lippstadt wurde vierter und Arad Bajelani vom Hammer SC spielte deutlich über Erwartung ein starkes Turnier, schlug einige stärker eingeschätzte Spieler und belohnte sich mit dem 5. Platz Link zum Ergebnisportal. Bester Haller Spieler (6. Platz) wurde Lily Schirmbeck. Sie spielte in der letzten Runde an Brett 1 gegen Deniz Bade um den Turniersieg, verlor die Partie aber leider im Endspiel.
Alle fuhren zufrieden nach einem Wochenende voller Schach nach Hause. Der Dank an dieser Stelle gilt allen Teilnehmern, der Stadt Halle für die kostenfreie zur Verfügung gestellte Örtlichkeit sowie allen ehrenamtlichen Helfern. Namentlich möchte ich hier Frank Bergmann und Martin Schulte erwähnen, die mit mir zusammen das Turnier betreut haben. Fabian Walter und Benjamin Jahn haben beim Aufbau geholfen. Ohne euch wäre die Veranstaltung nicht möglich gewesen, die Schachfamilie dankt!
Das Siegerfoto
Teutopokal Juli in Spenge
Beim Teutopokal gab es gestern Abend mal mehrere Premieren zu feiern. Das erste Mal fand das Turnier nicht in einem Schachklub, sondern in der Sprachschule Sylingua in Spenge statt. Herzlichen Dank den Heidemanns für die Gastfeundschaft, die Snacks und die Getränke an diesem schönen warmen Sommerabend! Zweite Premiere: Dirk Hummel vom SV Osnabrück spielte das erste Mal mit und gewann auch gleich das durchaus nicht schlecht besetzte Turnier mit voller Punktzahl (ELO-Performance >2600). Herzlichen Glückwunsch! Zudem hatten wir mit Markus Duda wieder mal jemanden ans Brett gelockt, der bei uns sein erstes Schachturnier spielte. Willkommen in der großen Schachfamilie!
Es folgen noch ein paar Fotos, die nur entstanden sind, weil ich gegen Bernd Schürmann (der auch zum ersten Mal teilnahm) mal wieder in der Eröffnung was eingestellt hatte und daher früh fertig war ;-).
Das nächste Turnier findet am 02.09.2024 in Herford statt.
Geschichte des Vereins – 4er Blitzmeisterschaft 1992
1992 gab es anscheinend noch eine Vierer-Blitz-Meisterschaft, die wir damals gewonnen haben. Wenn wer weiß, wer damals mitgespielt hat, darf der/diejenige mir das gerne mitteilen. Im Gegenzug gibts ne Einladung zum Eis :-).
Bronze für Deutschland bei der Jugend-Team-EM 2024 auf Rhodos
Letztes Jahr war es schon ein spannendes Erlebnis für Lily. Im rumänschen Iasi hatte sie an Brett 2 zusammen mit Paula Czäczine bei der Jugend-Team-EM 2023 die Bronzemedaille in der Altersklasse U12w geholt. Dieses Jahr durfte Lily wieder dabei sein und rückte sogar ans Spitzenbrett auf. Der Bundesnachwuchstrainer nominierte dieses Mal an Lilys Seite Alicia Kovalskyy aus Düsseldorf, ein Jahr älter als Lily und Deutsche Meisterin in der Altersklasse U10w 2022. Die Mädels wurden, wie auch schon letztes Jahr, von der NRW-Landestrainerin Carmen Voicu-Jagodzinsky schachlich betreut. Sie lud beide zwei Wochen vor dem Turnier zu den Team bildenden Maßnahmen nach Hemer ein – beste Vorraussetzungen also für eine erfolgreiche EM.
Unser Dream-Team
Besprechung vor der Runde mit dem Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler
Die Konkurrenz wird auch bei diesem Event von Jahr zu Jahr härter. Lily und Alicia waren an 3 gesetzt hinter Ungarn, die sogar mit 3 Spielerinnen mit einer ELO von 1800+ anreisten, und Polen, die mit Varvara Matskevich die nominell stärkste Spielerin der Gruppe stellten. In den ersten Runden ließen die beiden nichts anbrennen. Slowenien und die Ukraine wuden beide 2:0 souverän besiegt. In der dritten Runde stellte Lily dann in Zeitnot leider eine sehr vorteilhafte Stellung weg und verlor ihre Partie. Glücklicherweise rettete der Sieg von Alicia zumindest das Unentschieden. Auch die vierte Runde endete 1:1 gegen Rumänien nach zwei Remisschlüssen, wobei man auch hier eher von einem verlorenen Punkt für die beiden sprechen kann. In der Runde 5 ging es dann gegen das beste der drei Teams aus Rhodos. Die griechischen Mädels erwiesen sich als deutlich zäher als wir erwarteten. Lily hatte Mühe, Vorteile in ihrer Stellung zu finden und nachdem sie einen Bauern unnötig eingestellt hatte, stand sie zeitweise sogar schlechter. Glücklicherweise stellte ihre Gegnerin daraufhin das aktive Spiel ein und Lily gelang es die Partie zu drehen. Ein Unentschieden von Alicia sicherte den knappen Sieg ab. Nun ging das Turnier in die entscheidende Phase.
Die Setzlistenersten aus Ungarn warteten und wir hatten das erste Mal das Problem nicht genau zu wissen, wer beim Gegner aufgestellt werden würde, was die Vorbereitung etwas erschwerte. Trotzdem kamen unsere Mädels gut in ihre Partien. Alicia gewann zuerst und auch Lily hatte deutlichen Vorteil, sie nahm aber das Remisangebot der Gegnerin bei knapper Zeit an, um den Teamerfolg zu sichern. Vor der letzten Runde führte Deutschland damit sogar das Feld mit einem Punkt Vorsprung an. Der Gegner hieß allerdings Polen, die unbedingt gewinnen mussten, um noch Chancen auf eine Medaille zu haben. Leider kam es genau so. Beide Partien unserer Mädchen gingen verloren und die Bronzemedaille fühlte sich dann auch nach nicht mehr als nach einem Trostpreis an. Es hätte aber sogar noch schlimmer kommen können, wenn Rumänien gegen die Ukraine gewonnen hätte. Diese hielten ihre Stellungen aber zusammen und gewannen mit einem halben Punkt Vorsprung das Duell. Herzlichen Dank an dieser Stelle für die Schützenhilfe, damit war Lily und Alicia ein Platz auf dem Treppchen sicher. Erste wurde überraschend die Türkei, zweite – Polen.
Am Abreisetag kamen wir dann endlich auch dazu, uns die Insel etwas anzuschauen. Ich mietete ein Cabrio und zusammen mit Johannes von Mettenheim und Katerina Bräutigam, die den gleichen Flieger nach Hannover gebucht hatten, erkundeten wir noch etwas die Insel.
Mit ordentlich Verspätung kamen wir dann mitten in der Nacht hundemüde zuhause an. Fazit war: Tolles Turnier, tolle Location. Mit etwas mehr Glück in den entscheidenden Momenten wäre auch der Titel drin gewesen, aber auch Bronze ist eine tolle Leistung. Herzlichen Glückwunsch auch an Charis und Dora Peglau, die in der U18w für Deutschland ebenfalls die Bronzemedaille geholt haben und auch an alle deutschen Spieler, die aufgrund ihrer Einzelleistungen geehrt wurden. Die anderen deutschen Mannschaften landeten erwartungsgemäß im Mittelfeld. Ein ganz besonderer Dank gilt an unsere Trainerin Carmen Voicu-Jagodzisky, die schon wieder eine überragende Arbeit geleistet hat! Danke auch an die Veranstalter, die sich sehr viel Mühe bei der Organisation gegeben haben, und mit ihrer Gastfreundschaft ein Turnier auf die Beine gestellt haben, an das wir uns immer gerne erinnern werden. Wir würden uns freuen, wenn Lily im nächsten Jahr noch einmal die Chance bekommen würde, bei diesem Wettbewerb Deutschland vertreten zu dürfen und dann in ihrem Seniorjahr in der U12w ganz oben anzugreifen.
Die deutsche Mannschaft
Offizielle Website des Turniers mit ca 100.000 Fotos
Teutopokal Juni in Halle – Martin vor Helena und Leo
Beim Teutopokal gab es in diesem Monat das erste mal eine Liveübertragung, 4 DGT-Bretter streamten die Partien live auf Lichess. Hier der Direktlink zur Übertragung.
Gewonnen hat bei seiner Premierenteilnahme ganz knapp Martin Hofmann vom Gütersloher SV vor Helena Neumann und Leo Deppe. Ich wurde etwas undankbarer Vierter, wobei ich durchaus stolz darauf bin auch das noch neben der ganzen Turnierverwalterei mit Swiss-Chess, den DGT Brettern und der Schiedsrichterei geschafft zu haben. Lily wurde 7., Hansa 8. und Charly 12. Alle Turnierdetails finden sich wie üblich auf Chess-Results.
Das nächste Turnier ist in den Sommerferien am 24.07. in Spenge. Dort ist der Platz begrenzter als anderswo, daher ist eine frühzeitige Anmeldung ratsam.
Ruslan ist Europameister im Schachboxen!
Schach in Paris – Jardin Du Luxembourg
In Paris gibt es einen wunderschönen Park mit einer reichhaltigen Geschichte (wie bei allen öffentlichen Pariser Örtlichkeiten), den Jardin Du Luxembourg. Als schachbegeisterte Menschen machten wir bei unserem Paris Aufenthalt dort auch mehrmals Station, spielten bei der Gelegenheit auch ein paar Partien gegen die lokale Schachprominenz und schlossen auch Freundschaften. Besondere Grüße gehen an dieser Stelle raus an Maurice, Fabrice und Abigail.
Einen Eindruck von der Atmosphäre die dort herrscht vermittelt am ehesten ein kleines Video.
Bei unserem dritten abendlichen Besuch schaute sogar die Haitianische Nationalmannschaft (Männer und Frauen) vorbei, die auf ihrem Weg nach Paris einen Zwischenstop in Paris eingelegt haben. Leider kam es zu keiner Partie mit einer von ihnen, da der Andrang der anderen Schachspieler so groß war. Wir können nur jedem Schachspieler, der sich in Paris aufhält, raten dort einmal vorbei zu schauen. Tipp: Bringt eigene Figuren mit, dann gibt es garantiert ein paar wartende Schachspieler, die gerne eine Partie mit euch spielen!
Bronze für NRW bei der Deutschen Frauenmannschaftsmeisterschaft der Landesverbände
Eigentlich wollten wir ja das Turm Open in Lippstadt spielen, aber es kam anders. Lily wurde kurzfristig eingeladen, zusammen mit den stärksten Schachspielerinnen des Bundeslandes NRW bei der Deutschen Frauenmannschaftsmeisterschaft der Landesverbände zu vertreten. Das Turnier fand im Hessischen Braunfels statt, einer malerischen Kleinstadt eine Stunde nördlich von Frankfurt, die sich um eine mittelalterliche Burg erstreckt. Dort im Haus des Gastes fand das Turnier in den letzten 20 Jahren wohl fast immer statt, so auch in diesem Jahr. Mannschaftskapitän Andreas Jagodzinsky stellte eine Mannschaft aus erfahrenen Spielerinnen und hoffnungsvollen Nachwuchstalenten zusammen. In den letzten Jahren hatte NRW das Turnier jeweils ohne Niederlage für sich entscheiden können. Auch dieses Mal hieß die Losung, Zitat Andreas: „NRW spielt immer auf Sieg!“
Die NRW-Mannschaft 2024: Von links nach rechts: WGM Carmen Voicu-Jagodzinsky, Michelle Trunz, WFM Elena Trunz, Lisa-Marie Möller, Andreas Jagodzinsky, Eva Rudolph, WCM Lilian Schirmbeck, WGM Eva Kulovana, WIM Olena Hess, WFM Julia Freitag
Lily teilte sich das 8. Brett mit Eva Rudolph, die die Runden 3 und 4 spielte. Die erste Runde wurde Hamburg als Gegner gelost. Lily bekam es mit Nina Stappenbeck vom HSK zu tun, laut Wertungszahl eine Gegnerin auf Augenhöhe. Lily spielte gut und konnte im Endspiel die Partie für sich entscheiden.
Nina Stappenbeck – Lily Schirmbeck: Grüße an den HSK an dieser Stelle!
Schirmbeck, Lilian – Stappenbeck, Nina: Ke8 ist hier der einzige Zug für Schwarz, der das Remis hält. Alles andere verliert. Nina spielte Ke7 und nach f6 Ke8 ist Tg3 der Gewinner.
Die zweite Runde ging es gegen Sachsen, die 3 Mitglieder aus der Schachfamilie Peglau mitgebracht hatten. Lily spielte gegen die älteste Tochter Sarah, Deutsche Meisterin in der U18w 2021, und verlor die Partie leider nach einem taktischen Fehler.
Nach der Partie wurde Lily noch von Katharina Reinecke, der Öffentlichkeitsarbeiterin des Deutschen Schachbunds, interviewt und meisterte auch dies trotz spürbarer Nervosität souverän.
In der vierten Runde übernahm Eva Rudolph Lilys Brett und holte dort in den nächsten beiden Spielen gegen Hessen und Bayern jeweils den vollen Punkt. Wir hatten also 1,5 Tage frei und nutzten diese für einen Ausflug nach Frankfurt.
Lily vor der Zeil, durch die Taunusanlage mit ihren Hochhäusern sind wir auf der Rückfahrt auch durchgefahren. Der Ausflug weckte in mir schöne Erinnerungen an meine Zeit in Frankfurt!
Ein Hochspannungsmatch wurde in der vierten Runde gegen Bayern gespielt, die schon mit der Aufstellung der beiden Nationalspielerinnen WGM Hanna-Marie Klek und WGM Jana Schneider an den ersten Brettern ganz klar machten, dass sie dieses Jahr den Titel holen wollten. An Brett 7 und 8 holten Lisa-Marie und Eva zwei volle Punkte und der Mannschaftskampf stand Spitz auf Knopf. Michelle schaffte es schließlich eine objektiv verlorene Stellung noch ins Remis zu retten und damit war die Entscheidung um den Turniersieg auf die letzte Runde vertagt, in der Lily wieder mitwirken würde. Zuerst stand aber etwas Sightseeing auf dem Programm. Die Burg rief!
Wir hatten die komplette Führung durch den öffentlichen Teil der Burg gebucht. Die Anlage ist im Privatbesitz und die Besitzerfamilie wohnt auch dort in einem privaten Flügel. Leider durften wir nur draußen fotografieren, die Gemäldesammlung und der Rittersaal mit den vielen Rüstungen sind aber sehr für eine Besichtigung zu empfehlen.
Starke Schachspielerinnen unter sich.
In der letzten Runde ging es gegen Schleswig-Holstein. Britta Leib war Lilys Gegnerin, eine ganz erfahrene Spielerin, Deutsche Seniorenmeisterin und Mannschaftskapitän der Damen aus dem Norden. Lily spielte ganz solide und konnte ein sicheres Remis beisteuern. Der Mannschaftskampf entwickelte sich dagegen dramatisch. Carmen an Brett 1 stand lange besser und wollte gegen WFM Lisa Sickmann unbedingt gewinnen, überriss die Partie dabei aber und verlor. Eva an Brett 2 hatte eine Qualität mehr, fand aber den Gewinnweg nicht. Letztlich ging der Kampf ganz knapp verloren. Angesichts des Ausgangs der übrigen Spiele wäre bei einem Sieg auch die Goldmedaille nicht mehr erreichbar gewesen, nach der Niederlage wurde es dann aber anstatt Silber sogar nur Bronze.
Wie vertreiben sich Schachspielerinnen die Zeit des Wartens: Sie blitzen ein paar Runden!
Bild von der Siegerehrung mit den Organisatoren Sebastian Swoboda und der Turnierleiterin Nadja Jussupow
Für Lily war es eine große Ehre, NRW vertreten zu dürfen und mit so vielen starken Frauen in einer Mannschaft zu spielen. Wir haben viele Kontakte geknüpft und schöne Stunden zusammen in Braunfels verbracht. Wir danken vielmals für die herzliche Aufnahme in diesem Kreis und würden uns sehr freuen, wenn Lily auch in Zukunft wieder die Chance bekäme, bei diesem tollen Turnier für NRW spielen zu dürfen.
Abschlussbericht des Deutschen Schachbunds